Reclaim your Club - Club Against Reality

Talk mit der Fachgruppe DECK in der Arche*Ahoi. Zu Gast sind Steve Hope und Johannes „Kobermann“ Piller.

Ein Club bietet Spaß, Berauschend und ist ein Ort an dem wir uns gehen lassen können - und das am Besten zu guter Musik. Doch auch dahinter steckt Arbeit und auch diese Arbeit muss fair entlohnt werden. Eine:r der zentralen Personen von Clubnächten sind die Discjockeys. Sie sorgen nicht nur für die Musik im Club, sondern sie lassen den Club erst zum Club werden - denn ansonsten könnte man ja gleich im eigenen Wohnzimmer zu Beats Tanzen.
 
In der Clubkultur finden wir einerseits überbezahlte DJ-Größen, andererseits arbeiten die meisten DJs jedoch unter schwierigen Bedingungen. Gerade DJs gehören einer sehr prekären Berufssparte an. Das machte vor allem die COVID-19 Pandemie deutlich: Ohne Clubs, keine Arbeit, ohne Arbeit kein Einkommen. Daher haben sich im Juni 2020 in Wien diverse DJs zusammengetan, um nicht nur diese prekären Verhältnisse aufzuzeigen, sondern auch aktiv etwas dagegen zu tun. Teil dieses Bündnisses sind DJs, Produzent:innen und Veranstalter:innen, wie Gerald Wenschitz (Gerald VDH), Katharina Dürrer (DJ Pandora), Susanne Kirchmayr (Electric Indigo), Daniel Fürst Zoffel (Disaszt) sowie Johannes (Piller Koberman) und Steve Hope. Die beiden Letzteren kommen nach Innsbruck zum club:against:reality, diesmal in der wunderbaren Arche*Ahoi. Gemeinsam mit der Arche*Ahoi gestalten wir diesen Abend und laden dazu die 1. DJ Gewerkschaft DECK nach Innsbruck ein. Inzwischen sind sie Teil der Younion, die auch zum ÖGB (österreichischen Gewerkschaftsbund) gehört.

Doch es geht um viel mehr als nur um faire Arbeitsbedingungen. Denn Missstände, die aufgezeigt werden müssten, gibt es im Club- und Nachtleben zur Genüge: Technische Mängel in Clubs sowie bei Festivals, Gagen, die oft spät oder gar nicht ausbezahlt werden, respektlose Spielstättenbesitzer:innen, Gehaltsscheren zwischen lokalen Künstler:innen und großen internationalen Headliner:innen sowie zwischen Männern und Frauen - aber auch sexuelle Übergriffe oder anderen Formen von Gewalt widmet sich die neugegründete Fachgruppe DECK.

Wir freuen uns auf einen Abend mit einem spannenden Talk! Zusammen mit Steve Hope und Johannes Piller werden wir gemeinsam über ihre Ideen sprechen und darüber nachdenken wie Veränderungen herbeigeführt werden können?

Danach freuen wir uns auf eine club:against:reality Nacht mit:

Kobermann (Goldgelb Records / vlan.radio)
Johannes Piller ist seit über 15 Jahren als Veranstalter und DJ in Wien tätig. Von 2014 bis 2018 war er General Manager und Head of Booking für den Club Grelle Forelle. Mit dem Club Das Werk war er als Booking-Manager von 2018 bis 2020 tätig. In diesem Zeitraum schaffte er es sieben Jahre in Folge auf Platz 1 in der Kategorie "Club des Jahres" bei Radio FM4. Seit 2021 betreibt er die Community-Plattform "vlan.radio" und veranstaltete 2022 die erste Ausgabe des "CommON AIR Festival" in Wien. Als DJ und Produzent unter den Synonymen Laminat und Kobermann spielte er internationale Gigs unter anderem im Pudel (Hamburg), Salon zur Wilden Renate (Berlin), Lärm (Budapest), ARM (Kassel) und national von Ost bis West alles was Rang und Namen hat. 2021 war er federführend an der Gründung der Fachgruppe DECK (DJs, Elektronische Musik & Club Kultur) beteiligt, welche in der Sektion 8 Musik innerhalb der Gewerkschaft YOUNION beheimatet ist.

Steve Hope
Der charismatische Wiener überzeugt nicht nur mit einem ausgezeichneten Musikgeschmack und seiner großartigen Strahlkraft auf Anhieb.
Vielmehr begeistert er mit einem unglaublichen Feingefühl dafür, die richtige Nummer zum richtigen Zeitpunkt zu spielen und erzeugt so eine unverwechselbare Stimmung auf der Tanzfläche. Steve gilt als Strahlemann hinter dem DJ Pult und schaffte es mit Leidenschaft und Hingabe die Massen von sich zu begeistern. Sei es in seiner Heimat oder den vielen regelmäßigen internationalen Stationen von Berlin, Ibiza, Barcelona bis St Petersburg um nur einige wenige zu nennen. Sein Musikstil beschreibt sich am besten mit „strictly House“ und reicht von Deep House bis Techhouse mit groovigen Basslines und Vocals.  Genau diesem Muster folgen auch seine aktuellen Releases auf Labels wie Superfett, Kittball, Proper Musique, Formatik und Hedonism. Grundsätzlich gilt aber immer eines: Sie müssen seine Musik nicht kennen, sie werden sie aber lieben.

Local Support by i_am_not_god (club:against:reality)
Er kommt aus Innsbruck und ist zu 50% Ontolog und zu50% Krawallbeauftragter beim Kulturkollektiv ContrApunkt mit Mission zum Aufmischen. Technoider und elektrisierender Sound für die hedonistischen Akteur*innen der Nacht. „Why they hide their bodies under my garage?“ Wir wissen es nicht. Gott ist er nicht. Dj will er auch keiner sein und eigentlich ist es auch ein bisschen egal. Der Körper will in den Raum, kollektiver Eskapismus, esoterischer Körperscheiß und dennoch so geil wie gar nichts. Techno kam aus der Zukunft, der Terminator auch. Lasst sie uns Feiern, die Präzision der Maschinen, die Tanzwütigen, die Euphorie, die Musik… Techno geht überall!
soundcloud.com/iamnotgod

Die DJ Honorare an diesem Abend werden nicht ausgezahlt, sondern an den Verein Seapunks gespendet. 

 ::: AGAINST SEXISM ::: AGAINST RACISM ::: AGAINST FASCISM ::: AGAINST NATIONALISM ::: AGAINST REALITY :::

Hier findest du den Talk zum Nachhören:
soundcloud.com/clubagainstreality-djs-aller-lander-vereinigt-euch-arbeitskampfe-im-club?

Diese Veranstaltung wird unterstützt von: