Reclaim your Club - Club Against Reality
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Projektbeschreibung „reclaim your club - club against reality – space for political club culture"
Techno ist als urbane Clubkultur vorallem im Clubkontext verortet. Der Club dient dabei als Ort der städtischen Kanalisation von elektronischer Musik, wo Menschen Raum für Hedonismus und Eskapismus aus dem Alltag finden. Trotz des nächtlichen Ausstiegs der Menschen aus dem kapitalistischen Zwangsalltag, bleibt der Club als realer Ort Teil der Gesellschaft. Diskriminierungen, wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie werden im Clubkontext (re)-produziert. Außerdem wird allzu oft eine Türpolitik betrieben, die nach rassistischen und sexistischen Kriterien funktioniert. Verbale und körperliche Übergriffe sind nur ein kleiner Ausschnitt, die das gegenwärtige Clubleben ausmachen und von Seiten der Betreibenden kaum thematisiert werden. Im Zentrum steht ein finanziell erfolgreicher Abend und nicht das Erlebnis und das Wohlbefinden der Besucher*innen und die Musik der Künstler*innen. Die Bookings der meisten Clubs funktionieren nach den herkömmlichen gesellschaftlichen Kriterien, wo „Weiße Männer, die der Mainstream produziert, im Vordergrund stehen und ihre Bühne bekommen.“ Patriarchale Clubkultur, spiegelt den tradierten, hierarchischen Platz der Frauen wider. Künstlerinnen sind eine Ausnahmeerscheinung, hingegen scheint der Platz hinter der Bar der lächelnd servierenden Barfrau klar zugeschrieben. Argumentiert wird unter anderem damit, dass es ja so gut wie keine Frauen als Djs, Live Acts oder Visual Artist gäbe. Doch allein ein Blick auf Datenbanken wie femalepressure und femdex zeigen Gegenteiliges. Musikalische und medienkünstlerische Experimente – “off the beaten track” – sucht man wie die viel zitierte Nadel im Heuhaufen. All die Problematiken der gegenwärtigen Clublandschaft – auch in Innsbruck – produzieren einen Mikrokosmos, den wir mit unserer Veranstaltungsreihe kritisch zu hinterfragen versuchen und Alternativen zu denken. Vor diesem Hintergrund ist es unserer Meinung nach zentral, dass wir uns nicht nur über Clubkultur und ihre Mechanismen unterhalten, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse und diskriminierenden Verhaltensweisen innerhalb unserer Freiräume benennen, um ihnen im Sinne einer emanzipatorischen Clubkultur entgegenzuwirken. Daher werden wir mit unserem Projekt "reclaim your club“ und unserem Clubformat "club against reality", unsere Rolle als Veranstalter*innen in diesem Projekt reflektieren, um uns politisch zu positionieren.
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Die Reihe "reclaim your club - club against reality" ist nicht auf eine bestimme Örtlichkeit konzentriert, sondern ist die „ortlose“ Idee eines Clubs. Dafür werden Räume temporär für Clubabende angeeignet. Im Zentrum von „reclaim your club - club against reality" stehen die Besucher*innen sowie das Sounderlebnis und nicht nicht der Starkult um Künstler*innen. Das eingangs beschriebene Bild gilt es zu hinterfragen und temporär eine andere Realität - ein anderes kollektives Erlebnis im Club zu schaffen. „Another club is possible!“
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Den Dancefloor erklären wir zum anonymen Raum. Wir wollen bewusst ein Zeichen gegen den gegenwärtigen panoptischen Trend, alles und jedes öffentlich zu machen setzen. Fotos- und Videoaufnahmen sind explizit unerwünscht. „Your Dancefloor is our dancefloor is your dancefloor!“
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„reclaim your club - club against reality“ wird ein Ort für Techno, Experimentalmusik, Visuals Artists, und Theorie sein. „A club is more than feel good sound!“'
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Bei unseren Veranstaltungen haben aggressives Verhalten und Diskriminierungen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie keinen Platz. „Respecting each other is the key!“
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Wir wollen mindestens 50% an Künstler*innen bei unseren Veranstaltungen, die sich als Frauen identifizieren. Wir wollen bewusst mit den patriarchalen Strukturen in der Clubkultur brechen: Wo Männer fast ausschließlich Männer buchen: „Music is unique, people are divers!“
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Awareness und Safer Spaces sollen nicht nur Worthülsen sein, sondern unser übergeordnetes Ziel ist, dass sich alle Menschen bei unseren Veranstaltungen wohl, frei und sicher fühlen können. Um dieses Ziel zu erreichen, muss allen Beteiligten klar werden, dass die notwendige Sensibilität alle Verantwortungsbereiche und Akteur*innen eines Clubs betrifft. „Be aware, respect and care!“
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„reclaim your club - club against reality“ will gesellschaftliche Verhältnisse zum Thema machen. Dafür werden Menschen aus der Club- und Technopraxis eingeladen. Die theoretischen Inputs werden in Form von Lesungen, Filmen, Vorträgen und Diskussionen vermittelt. „Structure and strategy don’t have to be hierarchy!“
Vielen Dank an das "Reclaim Club Culture" – Netzwerk und ihrer Fibel: menschmeier.berlin/fibel
::: AGAINST SEXISM ::: AGAINST RACISM ::: AGAINST FASCISM ::: AGAINST NATIONALISM ::: AGAINST REALITY :::
Bei unseren Veranstaltungen haben aggressives Verhalten und Diskriminierungen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie keinen Platz!
„Respecting each other is the key!“