Zum Hauptinhalt springen

Philosophie

„Eine Ethik der neuen Vorsicht sollte nicht davor zurückschrecken, auch immer wieder Fuck Reality zu skandieren – die herrschende Realität als Gemachtes zu negieren, um einen Freiraum zum Wachsen anderer, ermöglichender Realitäten herzustellen.“
(Jörg 2022:86)

 Für uns selbst und zum Verständnis 

Seit 2011 sind wir in Innsbruck umtriebig. Dabei agieren wir mit unserer Kulturarbeit autonom von parteipolitischen, religiösen oder kommerziellen Interessen. Bildung, Vermittlung und Produktion sind dabei drei wesentliche Pfeiler. Wir verstehen uns als gesellschaftskritisches Kollektiv, welches die gegenwärtige gesellschaftliche Realität als von Menschen gemacht und somit stets veränderbar ansieht. Kritik ist in diesem Sinne keineswegs als bloße Beanstandung oder Abwertung zu begreifen, sondern vielmehr im ursprünglichen Sinn des griechischen Begriffs krinein (scheiden, unterscheiden, beurteilen) als umfassende Analyse und Untersuchung zu verstehen (vgl. Borrmann 1973:809). Versteht man Kritik als Theodore W. Adornos Konzept der immanenten Kritik, zeigt sich, dass diese nicht von außen auf ein System angewandt wird, sondern dessen eigene Maßstäbe und Rationalität genutzt werden, um innere Widersprüche offenzulegen (vgl. Adorno 1966). In Anlehnung an Adornos und weiter auch Max Horkheimers Kritikbegriff lässt sich Gesellschaftskritik als eine Methode begreifen, die die inneren Widersprüche der Gesellschaft aufdeckt, indem sie deren eigene Ansprüche und Rationalität gegen sie selbst wendet (vgl. Horkheimer, Adorno 1947).
 
Die Basis unserer Kulturarbeit beinhaltet, sich mit gesellschaftlichen sowie politischen Verhältnissen und Zugängen theoretisch auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung ist Grundlage für unsere Praxis. Dabei soll nicht nur die Unterhaltung im Vordergrund stehen, sondern ein Raum geboten werden, in dem Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Perspektiven in den Austausch kommen können, ohne dabei eigene Haltungen und Positionen aufgeben zu müssen. Unser Augenmerk liegt auf gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen sowie Positionen, die wir als unterrepräsentiert wahrnehmen. Dort versuchen wir, mit unseren Aktivitäten anzusetzen. Dabei verfolgen wir bewusst keinen thematischen, formatbezogenen oder genregebundenen Fokus, sondern widmen uns einer Vielfalt an Inhalten und künstlerischen Ausdrucksformen – von Musik, Literatur und Film bis hin zu theoretischen Diskursen. Unsere Arbeit drückt sich in unterschiedlichsten Formaten aus, darunter Konzerte, Performances, Workshops, Ausstellungen, Filmvorführungen und Diskussionsrunden; zudem engagieren wir uns aktiv in Festivals. Durch die Organisation dieser Veranstaltungen schafft ContrApunkt nicht nur eine Plattform für künstlerische Ausdrucksweisen, sondern auch für den Austausch von Ideen und Perspektiven, die den gesellschaftlichen Status quo hinterfragen und gestalten.

Um unsere Zugänge zu kanalisieren, bieten wir unterschiedliche Veranstaltungsformate: 
 

2014 haben wir die Reihe #diskursiv ins Leben gerufen, um einen Ort für Auseinandersetzung mit Gesellschaft, Theorie und Praxis zu bieten und dabei auch unbequemen Fragestellungen nachzugehen. Aufgrund ihres Potentials, Normen, Machtstrukturen und Denkgewohnheiten zu hinterfragen, können diese als unbequem beschrieben werden. „Mit der Veranstaltungsreihe #diskursiv will das Kulturkollektiv ContrApunkt an der Schnittstelle von Theorie und Praxis Unsichtbares sichtbar machen, Ausgeschlossenem eine Sprache geben und andere Perspektiven vermitteln.“ (Online unter contrapunkt.net/diskursiv).
 
2017 haben wir gemeinsam mit dem Verein Diametrale (DIAMETRALE – Verein zur Förderung experimenteller und komischer Filmkunst) das gleichnamige Experimentalfilmfestival DIAMETRALE ins Leben gerufen. Dieses interdisziplinäre Festival vereint Film, Musik, Performances und Vorträge, die sich durch humoristische, absurde, groteske oder surreal-dadaistische Elemente auszeichnen. Ein Leitmotiv unseres gemeinsam kuratierten Programms ist es, unterrepräsentierte Perspektiven sichtbar zu machen und ihnen eine Bühne zu bieten.
 
2018 haben wir mit unserer Clubreihe „reclaim your club::club against reality“ gestartet. Sie entstand aus dem Bedürfnis, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass Clubs und die damit verbundene Clubkultur nicht losgelöst von gesellschaftlichen Strukturen und diskriminierenden Mechanismen existieren. Im Sinne einer emanzipatorischen Clubkultur wollen wir uns damit befassen und unsere Rolle als Veranstalter*innen reflektieren, um uns politisch zu positionieren.
 
Abseits unserer „klassischen“ Formate arbeiten wir an anderen Projekten und kooperieren mit befreundeten und für uns inspirierenden Kollektiven und Einzelpersonen. Als Kulturkollektiv ContrApunkt sind wir Mitglied in verschiedenen Netzwerken und Initiativen, darunter die p.m.k. (Plattform mobiler Kulturinitiativen), TKI (Tiroler Kulturinitiative), IG Kultur, ICC (Innsbruck Club Commission), IG Clubkultur, die DIY-Siebdruckwerkstatt Shirt-24.at sowie das europaweite Netzwerk The Civic Hub.

 AGAINST REALITY!
 


Unser Leitmotiv „Against Reality“ leitet sich direkt aus unserem Vereinszweck ab: die Förderung von Gegenrealitäten. Nicht im eskapistischen oder nihilistischen Sinn, sondern wir begreifen die gegenwärtige gesellschaftliche Realität als Ergebnis menschlicher Geschichte und Handelns, in der wir nicht als Unbeteiligte agieren, sondern einen aktiven Beitrag zur gesellschaftlichen Veränderung für eine emanzipatorische Gesellschaft leisten können.

In diesem Sinne: Gegen die Realität!

 THINK NEGATIVE – ACT POSITIVE!
 


Basierend auf unserem Kritikverständnis ist es zentral, sich mit gesellschaftlichen Verhältnissen auseinanderzusetzen. Unser Zugang zu den gesellschaftlichen Verhältnissen ist ein negativer – das bedeutet, wir erheben nicht den Anspruch, konstruktiv sein zu müssen, indem wir fertige Lösungen präsentieren oder positive Alternativen formulieren. Stattdessen geht es darum, den eigenen kritischen Standpunkt deutlich zu machen. Die Analyse der bestehenden Gesellschaft bildet das Fundament unserer Auseinandersetzung. Dabei verorten wir Problemstellungen nicht auf individueller Ebene oder in einzelnen Subjekten – wie es die Logik des neoliberalen Kapitalismus nahelegt. Vielmehr betrachten wir gesellschaftliche Strukturen als Ganzes. Diese Analyse erfolgt aus einer diskriminierungskritischen Perspektive, da soziale Verhältnisse von Ungleichheitssystemen geprägt sind, die sich nicht durch vereinzelte Maßnahmen überwinden lassen. Diskriminierende Strukturen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sind tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben.
Wichtig ist für uns an dieser Stelle zu erwähnen, dass Antisemitismus nicht einfach eine weitere Unterdrückungsform im Katalog der Ismen darstellt, sondern eine bestimmte Art und Weise, wie die Welt gedeutet wird. Antisemitismus ist ein wesentlicher Kitt von Faschismus und religiösem Fundamentalismus. Damit verbunden ist eine macht- und selbstreflexive Betrachtung, die ein kritisches Hinterfragen bestehender Institutionen, Debatten und Regeln einfordert

 GEGEN DIE HEIMAT!
 


Wir setzen uns als ContrApunkt bewusst von herrschenden Vorstellungen ab, die mit den Konzepten von Volk, Nation und Heimat verknüpft sind. Politiken, die sich darauf stützen, hinterfragen wir kritisch, da sie uns als natürliche Instanzen präsentiert werden. Diese Narrative beinhalten biologistische, kulturalistische und rassistische Gemeinschaftsvorstellungen, die zwangsläufig zu Ausschlüssen führen. Dadurch werden emanzipatorisches Potenzial, gesellschaftliche Widersprüche und soziale Heterogenität negiert. Für unser Handeln und Verständnis ist es essenziell, die historische Prägung der österreichischen Gesellschaft zu erkennen: Sie wurde von zwei aufeinander folgenden faschistischen Systemen – dem Austrofaschismus und dem Nationalsozialismus – geformt. Wir befinden uns in einer Epoche, die weiterhin von diesen Ideologien beeinflusst ist. Nationalismus und Rassismus fungieren als gesellschaftliche Ordnungsprinzipien, die eine strikte Trennung zwischen „Wir“ und den „Anderen“ vornehmen. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich wurde Rassismus lange Zeit ausschließlich im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus oder Rechtsextremismus diskutiert. Dies ist problematisch, da es Rassismus auf die Vergangenheit oder auf einzelne Gruppen reduziert. Dabei wird ignoriert, dass rassistische Strukturen bereits vor dem Nationalsozialismus existierten und unter anderem den Kolonialismus ermöglichten. Ebenso setzen sich rassistische Einstellungen, Narrative und Handlungen auch nach dem Zweiten Weltkrieg fort.

 Kulturnation? Nein danke!
 


Österreich verlor zuerst seinen Kaiser und anschließend den Zweiten Weltkrieg. Um sinnstiftend weitermachen zu können und dem Identitätsverlust vorzubeugen, präsentiert es sich gerne als Kulturnation. Damit sind vorrangig die schönen Künste (Hochkultur), das kulturelle Erbe (Traditionskultur) und im Allgemeinen Kunst & Kultur zu Repräsentationszwecken gemeint – im Idealfall Dinge, die nicht zu viel nerven und die man auch den Tourist*innen verkaufen kann.
Im Gegensatz dazu begreifen wir Kulturarbeit als Arbeit, die gesellschaftliche Prozesse gestalten soll. Es interessiert uns weniger, Dinge um ihrer selbst willen zu betreiben, sondern Veranstaltungen und Ideen umzusetzen, die mit demokratischer Entwicklung und Partizipation verbunden sind. Ein Club sollte mehr sein als ein Raum, in dem man nur tanzen kann; ein Club sollte Möglichkeiten zur Selbstermächtigung bieten. Kulturarbeit muss für uns mehr sein, als irgendwelche Konzerte zu veranstalten und über beliebige Themen zu reden. Wir möchten Fragen stellen, wie: Was soll „die Gesellschaft“ überhaupt sein? Wer darf sprechen? Wer wird ständig übersehen? Und was wird überhaupt als förderwürdig betrachtet? Es ist wichtig, sich mit den Niederträchtigkeiten der Welt auseinanderzusetzen. Genauso wichtig sind für uns aber auch Hedonismus und das gute Leben. Unser Ansatz zu Kulturarbeit liegt hier irgendwo dazwischen. Wir machen Dinge, für die wir brennen und von denen wir glauben, dass sie passieren müssen. Wir arbeiten nicht auf Zuruf und sind auch keine bloßen Handlanger für andere.

 FÜR DAS GUTE LEBEN – Hedonismus für alle!*
 


Wir nehmen unsere Kulturarbeit sehr ernst. Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass Empowerment und der Kampf für ein besseres, gerechteres Leben für alle nicht von Selbstbestrafung, Askese und Traurigkeit geprägt sein müssen. Unser kritischer Zugang zur Gesellschaft soll uns aufmerksam gegenüber Problemen machen – aber nicht stumpf gegenüber dem guten Leben. Wir stehen deshalb auch für einen lustvollen Zugang zu unserer Arbeit, in dem Hedonismus und Überschwänglichkeit ebenso Platz haben dürfen wie scharfe Worte und die Wut auf alles Schlechte. Wenn wir gemeinsam darüber nachdenken, in welcher Stadt wir eigentlich raven wollen, dann wollen wir selbstverständlich auch gemeinsam eine Stadt mitgestalten, die Raum für erfüllendes, kollektives Feiern bietet. Nach Auswegen aus den katastrophalen Zuständen zu suchen, bedeutet auch, sich nicht in Eskapismus und Nihilismus zu verlieren – Haltungen, die uns im schlimmsten Fall handlungsunfähig machen. Wir sind überzeugt, dass emanzipatorische Strukturen nur dann erfolgreich sein können, wenn sie auch selbst Sorge dafür tragen, dass wir bei allem Frust und aller Wut auch Spaß haben und es uns in ihnen – soweit es eben möglich ist – gut geht.


Quellen:


• Adorno, Theordor W. Negative Dialektik. Frankfurt am Main. Suhrkamp. 1966
• Bormann von, Cornelius. Kritik. In: Krings, H./ Baumgartner, H.M./ Wild, C. (Hrsg.) Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Band 3. München. 1973, S. 809
• Horkheimer, Max und Adorno, Theodor W. Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Amsterdam. Querido Verlag. 1947.
• Jörg Kilian: Neue Vorsicht. Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen. Wien, Hamburg 2022
• contrapunkt.net


 


“An ethics of new caution should not shy away from repeatedly chanting 'Fuck Reality'—rejecting the prevailing reality as something constructed, in order to create space for other, enabling realities to grow.”
(Jörg 2022:86)


For Ourselves and for Understanding


Since 2011, we have been active in Innsbruck. Our cultural work operates autonomously, independent of political parties, religious groups, or commercial interests. Education, mediation, and production form the three core pillars of our approach. We see ourselves as a critical collective that regards contemporary social reality as human-made and therefore always changeable. In this sense, criticism is not merely understood as complaint or devaluation, but rather—as derived from the Greek term krinein (to separate, to distinguish, to judge)—as a comprehensive analysis and examination (cf. Borrmann 1973:809).
Following Theodor W. Adorno’s concept of immanent criticism, critique is not imposed externally on a system but uses the system’s own standards and logic to expose internal contradictions (cf. Adorno 1966). Drawing on the critical theory of Adorno and Max Horkheimer, social critique is a method that reveals the inner contradictions of society by turning its own claims and rationalities against itself (cf. Horkheimer, Adorno 1947).


Our cultural work is fundamentally grounded in theoretical engagement with societal and political structures. This theoretical foundation informs our practical work. Rather than simply providing entertainment, we aim to create spaces where people from different backgrounds and perspectives can exchange ideas without needing to relinquish their own positions. We focus on underrepresented social and cultural areas and seek to address these through a wide range of activities. We do not follow a fixed thematic or genre-based approach but embrace a diversity of content and artistic forms—ranging from music, literature, and film to theoretical discourse. Our work manifests in various formats such as concerts, performances, workshops, exhibitions, film screenings, and panel discussions, as well as active participation in festivals. Through organizing these events, ContrApunkt provides a platform for artistic expression and for challenging and shaping the societal status quo.


To channel our approach, we offer different event formats:


In 2014, we launched the series #diskursiv to provide a space for engaging with society, theory, and practice—even confronting uncomfortable questions. These are considered “uncomfortable” because they challenge norms, power structures, and patterns of thinking. “With the event series #diskursiv, the cultural collective ContrApunkt aims to make the invisible visible, give voice to the excluded, and convey alternative perspectives at the intersection of theory and practice.” (contrapunkt.net/diskursiv)


In 2017, together with the association Diametrale (Association for the Promotion of Experimental and Comedic Film Art), we initiated the DIAMETRALE experimental film festival. This interdisciplinary event combines film, music, performances, and lectures characterized by humor, absurdity, grotesque, or surreal-dadaist elements. A key theme is to showcase underrepresented perspectives.


In 2018, we started our club series CR – reclaim your club::club against reality. It arose from the need to confront the fact that club spaces and club culture are not isolated from societal structures and discriminatory mechanisms. Committed to an emancipatory club culture, we reflect on our role as organizers to take a political stance.


Outside our standard formats, we collaborate with inspiring individuals and collectives. As ContrApunkt, we are members of various networks and initiatives, including p.m.k., TKI, IG Kultur, ICC, IG Clubkultur, Shirt-24.at, and the pan-European network The Civic Hub.


AGAINST REALITY!


Our motto “Against Reality” stems directly from our association’s purpose: promoting counter-realities. Not in an escapist or nihilistic sense, but based on the belief that the current societal reality is the result of human history and action—and thus subject to change. We are not passive observers but active participants in shaping a more emancipatory society.


In this spirit: Against reality!


THINK NEGATIVE – ACT POSITIVE!


Our approach to critique emphasizes engaging with societal conditions. We take a “negative” approach—meaning we do not feel obliged to be constructive by presenting ready-made solutions or formulating positive alternatives. Instead, we make our critical standpoint clear. Our work is rooted in a structural analysis of society, not in individual behavior, as neoliberal logic would suggest. This analysis comes from a discrimination-critical perspective, recognizing that social relations are shaped by systems of inequality that cannot be overcome with isolated measures. Discriminatory structures and group-focused enmity are deeply embedded in society.


It is crucial for us to emphasize that antisemitism is not just another form of oppression among others, but a specific worldview. It is a fundamental element of fascism and religious fundamentalism. This requires a power- and self-reflective approach that critically questions institutions, debates, and societal norms.


AGAINST THE HOMELAND!


We deliberately reject dominant ideas tied to the concepts of nation, homeland, and ethnicity. We critically question the political narratives built on these concepts, as they are presented as natural truths. These narratives involve biological, cultural, and racist notions of community that inevitably lead to exclusion and deny emancipatory potential, social contradictions, and diversity. Understanding Austrian society requires recognizing its formation under two consecutive fascist regimes—Austrofascism and National Socialism. These ideologies still influence our present. Nationalism and racism function as organizing principles, drawing rigid lines between “us” and “others.”


In Austria and Germany, racism has often been discussed only in the context of Nazism or far-right extremism. This is problematic because it reduces racism to the past or to fringe groups—ignoring its roots in colonialism and its persistence after World War II.


CULTURAL NATION? NO THANKS.


Austria lost its emperor, then lost World War II. To avoid identity loss, it reinvented itself as a "cultural nation." This self-image centers around fine arts, heritage, and culture for the sake of tourism and national pride—ideally inoffensive and easily marketable.
In contrast, we see cultural work as shaping social processes. We’re not interested in art for art’s sake, but in projects linked to democratic development and participation. A club should be more than just a place to dance—it should enable empowerment. For us, cultural work must go beyond hosting random concerts or addressing trendy topics. We ask: What should “society” be? Who gets to speak? Who is constantly overlooked? What is deemed worthy of funding?


It’s vital to confront the world’s injustices—but joy and pleasure matter too. Our approach to culture lies somewhere in between. We do what we’re passionate about and what we believe needs to happen. We don’t work on command, nor are we anyone’s tool.

against reality!