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AR Talk

30.3.2023 AR Talk mit Bit-Tuner

Contrapunkt
17. Mai 2023

Am 4. März 2023 gab es bei der DIAMETRALE heavy beats und bass sounds von Bit-Tuner für unsere Synapsen in der p.m.k.

Marcel Gschwend aka Bit-Tuner, geb. 1978 in St. Gallen, lebt und arbeitet in Zürich

Marcel Gschwend aka Bit-Tuner produziert seit 1999 elektronische Musik mit Computer, MPC, Synthesizern, Bassgitarre und analogen Effektgeräten. Die Vorliebe für Samples von alten Schallplatten, Filmen und das Field Recording, führen zu schweren Beats und Bässen, düsteren Athmosphären, acid-geschwängerten Melodien und lärmenden Soundlandschaften. Die Bandbreite reicht von Hip-Hop Beats, Electronica, Techno bis Noise, Tanztheaterproduktionen, Modeschauen und Filmvertonungen. 2015 wurde er vom Bundesamt für Kultur für den Schweizer Musikpreis nominiert.

Zusammenarbeiten u.a. mit Künstlern wie Dani Göldin (Göldin & Bit-Tuner), IOKOI, !Mediengruppe Bitnik, Anna & Stoffner, Audio88 & Yassin, Bleubird, Sensational, Alaa Fifty und Islam Chipsy.
Remixes für: Filewile, Tim & Puma Mimi (Mouthwatering Rec.), Palko!Muski, Velvet Two Stripes, Jeans for Jesus, Oddateee (Deadverse Rec.), Sole (Anticon), Manuel Stahlberger, Camilla Sparksss, Long Tall Jefferson, uvm.

Marcel Gschwend aka Bit-Tuner


"Bit-tuner is the master of booming basswalls and sweeping noises" 
- 20minuten

Für den AR TALK hat uns Marcel Gschwend aka Bit-Tuner unsere Fragen in schriftlicher Form beantwortet und das können wir nun hier präsentieren:


1. Wie ist dein Zugang zum Musikmachen: Wie entsteht ein neuer Track (sozusagen wie verdichtet sich was, dass daraus etwas entsteht)?

Wenn ich Tracks für meine Solo-Releases produziere, ist mein Arbeitsprozess sehr intuitiv. D.h. ich starte meistens (in meiner DAW) mit einem Sound, das kann ein Sample (Vinyl, Tape oder CD), ein aufgenommenes Geräusch, ein Akkord oder eine Melodieabfolge sein die sich in meinem „Archiv“ befindet. Dann probiere ich zu dieser musikalischen Atmosphäre verschiedene Spuren zu kreieren, eine Skizze anzufertigen und das Ganze zu einem einfachen Arrangement zusammenzufügen. Dieser Entstehungsprozess geschieht meistens in 2-3 Stunden. Die Verdichtung und der Feinschliff geschieht dann aber sporadisch in den folgenden Wochen und Monaten. Die finale Version entsteht erst vor der Veröffentlichung. Nach einer oder mehreren Feedback-Runden und Kritik z.B. vom Record Label, höre ich den Track nochmal mit frischen Ohren an und bearbeite den endgültigen Mix.

2. Was beeinflusst dich im Musikmachen bzw. woher kommen deine Inspirationen?

Das kann ich nicht genau sagen. Sicher bin ich beeinflusst von anderen Künstler:innen, die aber nicht zwingend in der Sparte „Musik“ tätig sein müssen. Ich mag auch alte Malerei, Videokunst oder Bücher als Ideen-Lieferanten. Filme natürlich auch, wobei ich die alten Jahrgänge (60er-80er) bevorzuge, weil diese tendenziell langsamer geschnitten sind und die Bilder dadurch mehr Raum haben. Und wenn ich auf Reisen bin habe ich meistens mein Aufnahmegerät dabei und nehme die neue Umgebung (Field Recordings) oder konkrete Geräusche auf, ähnlich einem Notizbuch.

3. Was möchtest du mit deiner Musik vermitteln? 

Erinnerungen und Emotionen

4. Was sind gegenwärtige Projekte von dir?

Ich arbeite mit der Schweizer Autorin Martina Calouri an der Umsetzung eines musikalischen Dialogs mit ihrem Lyrikband. Zwei Filmprojekte (Dokumentation und Kunstfiktion) sind in der Planungsphase. Da wird es in nächster Zeit konkrete Gespräche geben in welche Richtung es soundmässig gehen könnte bzw. was für eine Rolle die Musik darin spielen wird. Im nächsten Herbst / Winter wirke ich an zwei Theaterstücken in St. Gallen als Musiker und Komponist mit.

5. Unser Motto ist ja: Against Reality! - was bedeutet das für dich persönlich?

Dass ich wegen der sogenannten Realität meine eigenen Vorstellungen und Träume nicht verlieren sollte.

Kategorie: AR Talk