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AR Talk

21.7.2023 AR Talk mit Michael Bonvalot

Contrapunkt
18. August 2023

Am 7.6.2023 waren wir im aut - architektur und tirol zu Gast mit der fünften Ausgabe unserer Diskursreihe gegen:WART //// es geht bergab.

Das Thema an diesem Abend: gegen:WART //// Extremismus //// - Fanatisierung im Home Office und unsere Gäste an diesem Abend waren Nina Horaczek und Michael Bonvalot. 

Wir freuen uns, dass unsere Gäste auch einen „against reality Talk“ mit uns machen und können diese hier präsentieren. 

Der Talk mit Michael Bonvalot nun hier.

Michael Bonvalot:
Michael Bonvalot ist Journalist und Autor in Wien. Er ist Herausgeber von standpunkt.press. Bonvalot recherchiert seit Jahren über die extreme Rechte und war bei so gut wie allen großen Corona-Aufmärschen in Wien vor Ort. Als Reaktion auf seine Recherchen wird er aus der einschlägigen Szene regelmäßig bedroht und teils sogar körperlich attackiert.
bonvalot.net

Michael Bonvalot

 

1. Wenn von Extremismus gesprochen wird,  wie sollte deiner Meinung nach dieser Begriff definiert werden?

Ich halte den Begriff Extremismus für nicht ganz unproblematisch, gerade auch in Hinblick auf Diskussionen über eine angebliche Normalität, die dann dem angeblichen Extremismus entgegengestellt wird. Dazu wird da oft ein Hufeisen aufgemacht, also links und rechts sei irgendwie das gleiche. In meiner eigenen Arbeit verwende ich den Begriff "extreme Rechte", um darzustellen, dass die äußerste Rechte ideologisch eben ein Teil der Rechten ist. Aber auch das hat natürlich deutliche Unschärfen, denn "links" und "rechts" sind ja an sich bereits keine eindeutig abgegrenzten Begriffe.

 

2. In Bezug auf unsere Veranstaltung am 7.6. 2023, was möchtest du noch ergänzen bzw. einbringen?

 Es war wirklich wunderbar bei euch, vielen lieben Dank und gerne wieder!

 

3. Was ist dir in deiner Auswahl bei deinen Reportagen wichtig, sprich was führt dazu, dass du sich für ein Thema entscheidest?

Ein Thema muss mich interessieren und fesseln, damit ich mich wirklich damit auseinandersetzen kann.

 

4.  In Bezug auf Rechtsextremismus in Österreich, was denkst du, was wären wichtige erste Schritte für eine bessere Aufklärung und Prävention?

Die meisten Personen, die extrem rechte Parteien wählen, wissen ganz genau, was sie tun. Die ganze Protestwahl-Debatte ist eher eine Ablenkung als eine Klärung. Wir sehen in Nachwahl-Befragungen immer wieder, dass gerade Wähler:innen der FPÖ besonders programmtreu sind. In diesem Sinne geht es wohl weniger um Aufklärung, denn diese Personen wissen, was sie tun. Ein Ansatz für gesellschaftliche Veränderungen könnte sein, die soziale Frage mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Damit allein ist natürlich noch überhaupt nichts gewonnen, auch ein Rassist mit niedrigerer Miete oder besserem Gehalt kann weiterhin ein Rassist sein. Doch die soziale Frage ins Zentrum zu rücken, würde bedeuten, dass sich für viele Menschen viel deutlicher zeigen würde, dass sie völlig unabhängig von der Herkunft gemeinsame Interessen mit ihren Kolleg:innen oder Nachbar:innen haben.

 

5. Unser Motto bzw. Slogan ist „against reality“ - was bedeutet das für dich?

Ich nehme die Realität als Journalist ja eigentlich, wie sie ist. Den Slogan "against reality" würde ich so interpretieren, dass die Welt nicht so bleiben muss, wie sie derzeit ist. Und das scheint mir ein sehr sympathischer Zugang!


Hier findest du die Veranstaltung vom 7.6.2023
contrapunkt.net/gestern/gegen-wart-gegen-wart-extremismus-fanatisierung-im-home-office

Kategorie: AR Talk